Art.Nr.: 22938
Eine der ersten Ausstellungen amerikanischer Kunst in Paris nach dem 2.Weltkrieg !
Teilnehmende Maler waren: Ivan Le Lorraine Albright, Stuart Davis, Arshile Gorky, Morris Graves, Edward Hopper, John Cane, John Marin, Jackson Pollock, Ben Shahn; / teilnehmende Bildhauer: Alexander Calder, Théodore J. Roszak, David Smith.
Nach Ruby, S. 317, hatte sich Jean Cassou ursprünglich ein Plakat mit einem Gemälde von Edward Hopper gewünscht, was Porter McCray mit dem Argument ablehnte, dass die Motive Hoppers (movie theatres, gas stations etc.) die in Europa existierende Kritik am amerikanischen Handelsgeist / Kommerzialisierungsbestreben nur befeuern würde.
Daher wählte man ein Motiv von Morris Graves, eine verwundete Möve. Ist es möglich, dass innerhalb der damaligen Zeit des Kalten Krieges die verwundete Möwe bewusst ausgewählt wurde, um Picassos Friedenstaube, die auf Seiten der kommunistisch unterstützten Friedensbewegung einen solch starken Widerhall gefunden hatte, an die Seite zu stellen ? Die verwundete, aber flugfähige Möve, die über eine dunkle Landschaft gleitet, war wohl nach Ansicht der Ausstellungsmacher für die europäische Situation passender als ein Motiv von Hopper.
Lit.:
12 Peintres et Sculpteurs Américains Contemporains, Ausst.-Kat. Musée National d'Art Moderne Paris 1953, mit einem Vorwort von Jean Cassou, René d'Harnoncourt und einem Text von Anrew Carnduff Ritchie
Ruby, Sigrid: "Have We An American Art?" Präsentation und Rezeption amerikanischer Malerei im Westdeutschland und Westeuropa der Nachkriegszeit, Weimar 1999, S.312 ff., bes. S.317
Über die Begleitumstände und Finanzierung für "die erste bedeutende Ausstellung amerikanischer Kunst in Frankreich seit über fünfzehn Jahren" vgl. Saunders, Frances Stonor: Wer die Zeche zahlt... Der CIA und und die Kultur im Kalten Krieg, Berlin 2001, S.258 f.
Siehe auch unseren Katalog 'Von Arp bis Pollock': Kunst- und Ausstellungsplakate in Frankreich und Deutschland 1945-1960, Köln 2016, S.22 f.
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